Die Sonne ging langsam unter, die Landschaften von Fiore rauschte am Fenster des Zuges vorbei. Von innen konnte man dabei zusehen wie es draußen immer dunkler wurde, bald war es so schwarz, das man nur noch die Spiegelreflexion des inneren sehen konnte.
Fried Justine der Rune Magier aus Fairy Tail und Anführer der Raijinshuu, sah in sein eigenes Gesicht. Sein Blick wendete sich zu seinem Gegenüber, Bixlow sein Teamkamerad war schon vor mehreren Stunden eingeschlafen und schien von dem rattern des Zuges nicht gestört zu werden. Evagreen, saß neben Fried und lass in einem Mode Magazin. Er selbst stütze seinen Arm auf der Armlehne ab und legte sein Gesicht auf die Handfläche, er war ermüdet und genervt.
Ihre Fahrt dauerte noch einige Stunden, große Lust von ihrem Ziel dem Bahnhof Magnolias nach Hause zugehen hatte er nicht, auch wenn es kein weiter Weg war. Er war nur völlig müde. Am liebsten würde er jetzt in seinem eigenen Bett liegen und sich in seine weichen Kissen kuscheln. Am aller liebsten wäre er dennoch gerne ganz wo anderes, es war zwar schon ein bisschen her das Laxus aus der Gilde verbannt wurde, wegen des Turniers um Fairy Tail. Trotzdem lag ihm der gedanke daran schwer im Magen, es war seine Magie gewesen die aus der Stadt ein Spielfeld gemacht hatte, auf dem sich die Mitglieder erbittert bekämpft hatten. Er konnte sein Schuldgefühl nur schlecht verbergen, er fühlte sich mitschuldig an jedem verletzten. Wieso war er so... blind und dumm gewesen wie eine Puppe einfach das zu machen was Laxus ihm gesagt hatte. Eigentlich konnte er froh sein das Alzak und Elfmann keine Schäden durch seine schwarzen Runen erlitten hatten. Er konnte froh sein das Mira sich beherrschen konnte und er keine großen Schäden abbekommen hatte. Er richtete sich auf und schüttelte den Kopf, er war schon müde, sauer und wütend auf sich selbst wollte er nicht auch noch werden.
"Nächstes Mal nehmen wir einen Zug mit Schlafabteil" sagte Evagreen und riss Fried aus seinen Gedanken. "Einverstanden." sagte er und lehnte sich nach hinten, die Sitzbank war unbequem, es war ihm ein Rätsel wie Bixlow hier schlafen konnte. Es schien als wäre Evagreen ebenfalls müde, sonst redete sie wie ein Wasserfall, naja es war ja auch schon Mitternacht.
Das hatte er nicht wirklich gedacht... er war noch nicht mal 17 Jahre und kam sich in diesem Moment so vor wie ein 40 Jahre alter Mann, lange aufbleiben war nie ein Problem für ihn gewesen, sogar drei tage ohne Schlaf auszukommen war kein Problem. Durch seine Klamotten und sein Auftreten kam niemand darauf das er erst... fast 17 Jahre alt war, es war ihm bewusst das er wie 20 rüber kam, durch seine sprachweise, sein Verhalten und seine Kleidung. Aber das er selbst sich nun auch so fühlte, das war schmerzhaft.
Drei Stunden später fuhr der Zug langsam im Bahnhof ein. „Bixlow wir sind da.“ sagte Fried und rüttelte an Bixlows Schulter, dieser wachte murrend auf.
Die drei Magier stiegen aus und machten sich auf den Heimweg, nach einigen Minuten verabschiedeten sich sich von einander und gingen getrennte Wege. Fried ging durch mehrere kleine Seitenstraßen, die mal mehr, mal weniger beleuchtet waren. Irgendwann bog er in eine Straße ein und ging auf ein Altes Fachwerkhaus zu. Er ging den Treppenabsatz hoch, mit einer Hand schloss er die Tür auf, mit der anderen Hand deaktivierte er die Schutzrunen die Fremdes eindringen verhinderten. Er öffnete die Tür und schloss sie hinter sich zu und verriegelte sie wieder.
Achtlos warf er seine Mantel auf den Boden und kickte seine Schuhe in die Ecke. Seine Tasche ließ er im Eingangsbereich liegen. Er ging in sein Zimmer, sein Blick fiel auf sein Bett er ging dran vorbei und ging in sein Badezimmer und ließ sich ein Bad ein, er kämmte sich die Haare glatt und putze sich die Zähne. Seine Haare regten ihn auf am liebsten würde er die Blitzförmigen Haarsträhnen weg lassen, aber wett Schulden sind ehren Schulden. Obwohl Laxus war ja gerade gar nicht hier und würde sich eh nicht drum kümmern, die Versuchung war deshalb groß sie einfach weg zulassen. Was hatte ihn damals auch geritten mit Laxus diese blöde Vereinbarung zu treffen, naja er musste zwar diesen hässlichen roten Mantel und diese Haarsträhnen ertragen, dafür musste Laxus dieses alt Oma Mantel tragen, durfte nie wieder rauchen und musste im Haushalt helfen, ob er gewonnen hatte oder nicht aber immer hin litten beide. Er stellte den Wasserhahn aus und nahm ein Bad auch wenn er müde war hatte er sich das verdient und ob er jetzt um 3.30 Uhr ins Bett ging oder um 4 Uhr war ihm egal. Nach dem erholsamen Bad, zog er ein für ihn viel zu großes T-Shirt an und eine Boxershorts, dann ging ins Bett. Er drückte sein Gesicht in die Kissen sah dann zu seinem Nachttisch auf dem ein Foto stand. Er sah das Foto solange an bis seine Augen zu fielen und er einschlief.
Am nächsten Morgen wachte er erst Vormittags auf, wollte aber nicht aufstehen. Er öffnete seine Nachttischschublade und holte eine kleine Lila Kristallkugel raus. Er sah wieder zum Foto sollte er anrufen oder nicht, er wollte nur zu gerne seine Stimme hören, hasste es aber sich so von jemanden abhängig zu machen. Mit einen traurigen seufzen legten er die Lacrima Kugel wieder weg. Er quälte sich aus dem Bett, zog sich was bequemes an und machte sich einen Zopf. Während der Kaffee kochte, räumte er den Flur auf und schmieß seine Kleidung in die wäsche.
Gegen Nachmittag machte er sich fertig und ging zur Gilde.
Skyla: Seit dem Vormittag saß sie in der Gilde und beobachtete das bunte und hektische Treiben ihrer Freunde und Gildenmitglieder. Dieses Schauspiel fing schon vor einigen Tagen an. Ohne das es in der Gilde von ihrem Meister eine große und besondere Ansage gab, bekriegten sich die Magier regelrecht schon um jeden einzelnen Auftrag, der hier rein geflogen kam. Abgesehen von den S-Rang Magier, erledigte jeder, wirklich JEDER Magier eine Mission nach dem anderen, sogar selbst die faulsten unter ihnen, die sonst nur unnütz am Request Board standen ohne überhaupt eine Mission anzunehmen. Tief seufzend stützte die junge Schwarzhaarige ihren Ellenbogen auf den Tisch ab und lehnte ihre Wange in ihre Handfläche. Sie verstand die Welt einfach nicht mehr. Warum waren alle auf einmal so scharf drauf so viele Missionen wie möglich zu erledigen? Antworten auf ihre Fragen würde sie von den Mitglieder nicht erhalten. Entweder wurde sie ignoriert oder abgewimmelt. Sogar Mira und Erza waren keine so große Hilfe. "Was ist hier nur los..." Murmelte sie leise vor sich her. "Irgendetwas muss ich doch verpasst haben... nur was..." Die Augen geschlossen dachte sie angestrengt an die vergangenen Tage zurück. Vor ungefähr zwei Wochen war Skyla selbst auf einer Mission aufgebrochen. Da es eine einfache Mission war, war sie in wenigen Tagen erledigt gewesen. Die Reise zurück nach Magnolia hatte leider etwas Zeit in Anspruch genommen und als sie kaum einen Tag wieder zurück war, ging dieser Trubel auch schon los. Anstatt nur hier faul herum zu sitzen und nichts zu tun, wollte sie am liebsten selbst auf eine Mission gehen. Das Problem war nur: Es gab keine mehr. Noch nicht einmal Mira konnte keine Aufträge beiseite legen. Es zwar doch zum Verzweifeln werden und so langsam bekam die Schwarzhaarige vom den ganzen Grübeln Kopfschmerzen. "Das bringt doch alles nichts. Vielleicht kann mich ein kleines Training mit Erza auf andere Gedanken bringen." Es war immerhin schon etwas her, seitdem sie mit Erza ein Training absolvierte. Beschlossene Sache, dachte Skyla in sich hinein und erhob sich von der Bank, um nach ihrer Trainingspartnerin zu suchen.
Fried: Auf dem Weg zur Gilde kamen dem jungen Magier viel Gildenmitglieder entgegen, die es offensichtlich sehr eilig hatten. Ungewöhnlich, es war weder Ende des Monats noch stand ein Event an von dem er wusste. Grübelt ging er weiter Richtung Gilde. Er streckte gerade die Hand aus um die Tür zu öffnen, da kam sie ihm entgegen. Reflexartig ging er ein paar Schritt zurück um sich vor der Tür und der raus stürmenden Menge zu schützen.
Nach dem die Masse an ihm vorbei gerannt war betrat er die Gilde. Im inneren herrschte ein genau so wildes Treiben, um den andern nicht im Weg zu sein suchte er sich eine ruhige Stelle an der Bar. Er bestellt sich was zu trinken und wartete auf seine Freunde.
„Wo ist den der Rest vom Laxus Fan Club?“ fragte eine tiefe raue Männer stimme, hinter ihm. Ein großer, rot braunhaariger Mann kam von hinten auf ihn zu und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Bar. „Noch nicht da oder sie sind schon weg bei dem Chaos hier weiß ich das nicht so genau.“ antwortete Fried. Gildarzt nippte an seinem Getränk „Was hast du mit deinen Haare gemacht? Die sehen anderes aus als sonst.“. „Du bist ziemlich neugierig Heute“ merkte der grünhaarige an und spielte mit dem Eis in seinem Getränk „Mein Haargel war leer und ich bin noch nicht dazu gekommen ein neues zukaufen.“ fuhr er fort. „Steht dir. Wo ist den eigentlich der ehrenwerte Enkel des Meisters? Hab ihn noch gar nicht gesehen.“ hackte der S Rang Magier nach und trank noch einen Schluck. Die Frage betrübte Fried ein wenig „Der Meister hat ihn verbannt.“ sagte er trocken.
Geschockt spuckte Gildarzt sein Getränk wieder aus „Wie bitte? Seinen eigenen Enkel?! Woah was hat der angestellt“. „Er … hat einen Wettkampf angezettelt bei dem … alle verletzt worden sind.“ antwortete Fried knapp um es auf den Punkt zu bringen und weitere Fragen zu vermeiden. Gildarzt sah ihn verwirrt an.
„Wie war den deine Mission? Ich hab Gerüchte gewährt das du es nicht geschafft haben sollst.“ der junge Magier versuchte das Thema zu wechseln. „Ja …“ peinlich berührt ging er der ältere sich durch die Haare „Dafür habe ich einen großen schwarzen Drachen gefunden.“.
Skyla: In der großen, fast schon leeren Gildenhalle konnte Skyla weit und breit die rothaarige S-Rang Magierin nirgendwo entdecken. Dafür fanden ihre Augen jedoch Mirajane beim Abträumen an einem der großen Tische. Mit den Gedanken und der Hoffnung, dass Mirajane wusste wo Erza war, wollte Skyla direkt auf sie zugehen. Als sie jedoch an der Bar und somit an den beiden Männern vorbei lief, bekam sie nur wenige Worte von deren Gespräch mit. Bei der Erwähnung von einem schwarzen Drachen blieb sie sofort stehen. Ein schwarzer Drache? Ihr lief ein kleiner kalter Schauer über den Rücken. Sofort huschten ihre Augen nochmal durch die komplette Halle. Natsu war nicht zu sehen. Wenn dieser pinke Knallkopf das sofort spitz bekommen würde, dann würde hier noch mehr Chaos herrschen, als jetzt schon. "Ein großer schwarzer Drache, sagst du?" Leise schleichend ließ sie sich neben Gildarts auf einen der Barhocker nieder. "Du solltest das D-Wort nicht zu laut aussprechen. Du weißt, wenn ER es mitbekommt, stürzt er sich Hals über Kopf auf die Suche danach." Mit beiden Unterarmen stützte sie sich auf der Bar ab und warf dem S-Rang Magier einen strafenden Blick zu.
Gildarzt lachte „Mach dir darum mal keine Sorgen. Natsu ist auf Mission also keine Sorge.“ er nahm einen Schluck aus dem Becher in seiner Hand „aber dieser schwarze Drache dem ich begegnet bin … er ist ganz anderes als der Rote Drache den Natsu immer beschreibt.“ er wirkte etwas bedrückt.
„Inwiefern?“ fragte Fried und versuchte seine neugierig zu unter drücken. Gildarzt hatte den Becher an den Lippen „Die Begegnung mit diesem Drachen hat mich einen Arm und ein Bein gekostet. Er war echt eine ganz andere Liga“ er trank den Becher aus „Naja ihr zwei ich muss dann mal. Sehe ich euch morgen? Der Alte hat wohl wieder mal was vor.“ er stellte den Becher auf den Tresen.
Der Grünhaarige war mit dem Gedanken immer noch bei dem schwarzen Drachen, der letzte Satz von den älteren S-Rang Magier holte ihn wieder ins jetzt. „Was das wohl mal wieder ist.“ antwortete er.